Trauerrituale und Bestattungen in Afrika

In den tief verwurzelten Traditionen Afrikas spiegelt sich eine faszinierende Vielfalt von Bestattungsritualen wider, die nicht nur die Wertschätzung für das Leben, sondern auch die Verbundenheit mit der spirituellen Welt zelebrieren. Afrikanische Gemeinden pflegen seit Jahrhunderten ein reiches Erbe an Bestattungspraktiken, die von kultureller Vielfalt und regionalen Einflüssen geprägt sind. Aus diesem Grund sind die Trauerrituale in Afrika mehr als bloße Traditionen: Sie sind lebendige Ausdrücke von Gemeinschaft, Spiritualität und Respekt für die Ahnen. Von aufwendigen Zeremonien bis zu intimeren Ritualen bringen diese Praktiken die reiche kulturelle Weite des Kontinents zum Ausdruck. Wir erzählen Ihnen alles Wichtige über die faszinierenden Bestattungsrituale in Afrika, die nicht nur die Vergangenheit ehren, sondern auch Einblicke in die tiefe Verbundenheit zwischen Leben und Tod bieten.

Bestattungsrituale in Afrika

Der Tod eines geliebten Menschen ist in allen Teilen unserer Welt ein großer Verlust und Grund für tiefgreifende Trauer. Für Freunde und Familien ist daher der Abschied sowie die Trauerfeier ein bedrückender Moment im Leben und alles andere als heiter. So sind die Beerdigungen in Deutschland gefüllt mit Andacht, Trauer und dem verständlichen Gefühl von Hilflosigkeit. Doch eine Trauerfeier muss nicht immer so sein. Jeder Mensch trauert anders und somit kann auch jede Bestattung individuell gestaltet sein. Hierbei gibt es kein Falsch oder Richtig, sondern nur den Wunsch des Abschieds und die Wertschätzung einer geliebten Person. Vielleicht wünschen Sie sich selbst einen fröhlichen Abschied oder Sie wissen, dass Ihr Angehöriger diese Form der Feierlichkeit genossen hätte. Schließlich ist eine heitere Zelebrierung des Lebens in vielen Kulturen dieser Welt nichts Ungewöhnliches.

Trauerrituale in Afrika sind gefüllt mit Lebhaftigkeit, Musik und Tanz. Hier treffen sich Familienmitglieder bei einem Todesfall zu einer großen Feierlichkeit im Heimatort des Verstorbenen und zelebrieren das Leben eines geliebten Menschen. Eine Bestattung in Afrika lässt sich mit einem fröhlichen Familienfest vergleichen, da hier über mehrere Tage bis hin zu einem Monat gefeiert, getrauert und gelacht wird. Denn in vielen Kulturen des vielschichtigen Kontinents ist der Tod nichts Rationales, sondern etwas Spirituelles. Somit ist jede Beerdigung in Afrika auch ein Ausdruck des Glaubens. Afrikas Länder sind geprägt von verschiedenen Glaubensrichtungen, wie dem Christentum oder dem Islam, und auch viele Naturreligionen sind hier vertreten. Mischformen aus diesen Glaubensrichtungen nennt man Synkretismus.

Bestattungen und Trauerrituale in Afrika: Ablauf und Traditionen

Beerdigungen in Afrika finden, anders als in Deutschland, erst einige Wochen nach dem Todesfall statt. Die Hauptursachen dafür sind der Transport des Verstorbenen in den Heimatort sowie die Anreise aller Familienmitglieder und Verwandten des Toten. Außerdem werden die Zeremonie sowie die Feier ausgiebig vorbereitet und geplant, da zu einer afrikanischen Bestattung oft mehr als 100 Gäste eingeladen sind. Eines ist bei afrikanischen Beisetzungen fest verankert: Das Leben und der Tod sind untrennbar – daher stammt auch die Tradition, das Leben des Verstorbenen zu feiern.

Wie läuft eine Beerdigung in Afrika ab?

Beisetzungen finden in Afrika meist an Wochenenden statt und bestehen aus vier einzelnen Phasen: die Nachtwache, die Aufbahrung, der Leichenzug und die Totenmesse. Diese vier Traditionen münden anschließend im Leben nach dem Tod und sollen den Verstorbenen auf seinem Weg in ein neues Leben begleiten. Denn viele Menschen in Afrika glauben an die Reinkarnation und sind der Überzeugung, dass der Tote als Tier oder als Kind einer schwangeren Verwandten in die Welt zurückkehrt. Doch wie genau läuft eine traditionelle Beisetzung ab und welche Trauerrituale gibt es in Afrika?

Die Nachtwache

Die Zeremonie startet mit der Totenwache, die am Donnerstagabend abgehalten wird. Dafür treffen sich alle Verwandten, Freunde, Bekannte und auch Geistliche vor dem Haus der Familie des Verstorbenen. Über einen Zeitraum von 1,5 Stunden werden Gebete gesprochen, Passagen aus der Bibel gelesen und das verstorbene Gemeindemitglied von Priestern gesegnet. Hier findet ein Ausdruck des Glaubens statt, der anschließend in einer Feierlichkeit mündet, bei der die Gäste singend und tanzend die Beerdigung einleiten.

Die Aufbahrung

Anschließend wird der Verstorbene in seinem Sarg aus dem Leichenhaus in einen geschmückten Raum getragen – hier können sich Angehörige in Ruhe von ihm verabschieden und seines Lebens gedenken. Die Form der Verabschiedung ist in jeder Region unterschiedlich. Während einige den Verstorbenen gedanklich in sein neues Leben schicken, ist es in anderen Bereichen Afrikas üblich, seinen Angehörigen ein letztes Mal zu umarmen.

Der Leichenzug

Der Leichenzug ist in einigen afrikanischen Regionen gang und gäbe. Hier wird der Leib des Toten gesegnet und der bunt geschmückte Sarg verschlossen zur Kirche getragen.

Die Totenmesse

Wie bei uns wird auch bei afrikanischen Beisetzungen eine Totenmesse abgehalten. Bei dieser werden religiöse Lieder gesungen und Gebete für den Verstorbenen gepredigt. Im Anschluss wird der Sarg zum Grab getragen, die bunten Tücher entfernt und der Verstorbene in die Erde gelassen. Diese Zeremonie ist typischerweise von Musik und Gebeten umrahmt und gibt den Angehörigen ein letztes Mal die Chance, ihrem geliebten Gemeindemitglied „Lebewohl“ zu sagen.

Eine anschließende Feier bei der Familie des Verstorbenen verbindet die Trauernden in ihrem Verlust mit Trommelmusik, Tanz, gutem Essen und Getränken. Hier mündet die Beerdigung in einem Ausdruck des Lebens und der Heiterkeit. Vor allem Menschen, die an die Reinkarnation glauben, sehen den Tod nicht als Ende, sondern als Neubeginn an.

Trauerrituale in Afrika

Trauerrituale in Afrika sind demnach nicht nur bunt, sondern tragen auch eine tiefgehende religiöse und spirituelle Bedeutung. Beisetzungen zeichnen sich hier vor allem durch ihre Lebhaftigkeit aus. Das zeigt sich in der Musik und den Tänzen, in den bunten Gewändern sowie in der aufwendigen Sargdekoration. In Ghana ist die Gestaltung eines Sarges zum Beispiel eine echte Kunst. Hier finden sich Verstorbene in Ruhestätten wieder, die ihre Persönlichkeit oder ihren Beruf symbolisieren.

So findet man Fischer begraben in Särgen, die wie ein Fisch geformt sind oder Schuster, die ihr neues Leben in einem großen Schuh beginnen. Die letzte Ruhestätte trägt in Ghana eine große Bedeutung und wird individuell an jeden Menschen angepasst. Auch dies macht die Bestattung in Afrika zu einem besonderen Erlebnis. Natürlich unterscheiden sich die Bestattungskulturen innerhalb Afrikas ebenfalls, allerdings lässt sich in den allgemeinen Traditionen ein gemeinsamer Nenner finden: Die Bestattungsrituale in Afrika sind eine Investition in die Ewigkeit des Verstorbenen.

Wer wir sind – Pietät am Dornbusch

Wir sind Ihr Bestatter für Beisetzungen jeglicher Art in Frankfurt am Main und Umgebung. Gerne unterstützen wir Sie in dieser schweren Zeit und sind Ihre Stütze bei der Planung der Beerdigung Ihres geliebten Menschen. Dank langjähriger Erfahrung sind wir emotional und organisatorisch in der Lage, alle Formalitäten für Sie zu erledigen und eine Beisetzung ganz nach Ihren Vorstellungen zu planen. Egal, ob Sie Trauerrituale wie in Afrika bevorzugen oder sich eine ruhige Verabschiedung wünschen, unser Team steht Ihnen gerne zur Seite.

Jüdische Bestattung
Jüdische Bestattungsrituale